Parodontologie

Das zentrale Thema für Ihre Allgemeingesundheit

Die Parodontitis oder Parodontose ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates (bestehend aus Zahnfleisch und Kieferknochen). Dabei kommt es zu einer Entzündung des Zahnfleisches (ein mögliches Symptom ist z. B. die Blutung beim Zähneputzen) mit Ausbildung von sogenannten Zahnfleischtaschen. Im Verlauf dieser chronischen Erkrankung bildet sich der Kieferknochen zurück, was letztendlich zum Zahnverlust führt.

Statistisch betrachtet ist die Parodontitis ab 40–45 Jahren zu beobachten (während gleichzeitig die Karieshäufigkeit zurück geht). Ebenfalls bekannt ist, dass Zahn- und Allgemeingesundheit sich gegenseitig beeinflussen, so wirkt sich die Parodontitis auch auf viele sekundäre Erkrankungen wie z. B. Diabetes, Herz-Kreislaufprobleme und Bluthochdruck negativ aus!

Durch frühzeitiges Erkennen und geeignete Therapiemaßnahmen mit entsprechender Nachsorge, lässt sich die Parodontitis jedoch sinnvoll behandeln. In Ihrer Zahnarztpraxis Dr. Angelika Vogel werden moderne, minimal- bzw. noninvasive, schmerzfreie Behandlungsmethoden wie z. B. Ultraschall (u. a. Vector ©) oder subgingivales Airflow (Perio-Mate) eingesetzt.

Die Therapiemethode in Ihrer Praxis Dr. Angelika Vogel

1.) Lokale Faktoren
Bestimmte Bakterien (bzw. Plaque) lagern sich am Zahnfleischrand ab und lösen durch Bildung von Toxinen (Zellgifte) eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) aus. Besteht die Gingivitis über einen längeren Zeitraum, so bildet sich am Zahnfleischrand eine Zahnfleischtasche, die gefüllt ist mit Millionen von Bakterien und sich zunehmend vertieft. Durch die Bakterientoxine werden knochenabbauende Zellen (Osteoklasten) „angelockt“, die letztendlich den Kieferknochen abbauen und zerstören. Wichtig: abgebauter Knochen kann sich weder nach- noch neu bilden! Eine Nichtbehandlung der Parodontitis führt aus diesem Grund zu Zahnlockerung und letztendlich auch zu Zahnverlust.

Folgende Bakterien können für eine Parodontitis verantwortlich sein:

  • Porphyromonas gingivalis(Pg), häufigster Keim bei der Erwachsenen-Parodontitis
  • Bacteroides forsythus (Bf)
  • Actinobacillus actinomycetemcomitans (Aa), besonders bei jugendlicher Parodontitis
  • Treponema denticola (Td), vor allem in tiefen Zahnfleischtaschen mit eitriger Sekretion
  • Prevotella intermedia

Diese Bakterien bilden einen sogenannten „Biofilm“ auf der Wurzeloberfläche eines Zahnes. Der Film ist etwa 110µ dick und hat einen pH-Wert von 3–5, ist also sehr sauer. Die dort befindlichen Bakterien bilden u. a. Toxine (z. B. Leukotoxin, ein Gift für weiße Blutkörperchen) und Enzyme (z. B. Proteasen, welche Proteine/Eiweiße auflösen). Bedauerlicherweise kann der Biofilm nicht allein auf chemische Weise, das heißt nicht mit Hilfe von Desinfektionsmitteln (z. B. Mundspüllösungen) oder Antibiotika aufgelöst werden. Die Entfernung kann nur mechanisch, z. B. mit Ultraschall, erfolgen. Eine antiseptische Therapie wird in diesem Fall nur unterstützend, nicht aber kausal, eingesetzt.

Die Bildung und Vernetzung des schädlichen Biofilms auf der Wurzeloberfläche dauert ca. 3 Monate. Deshalb empfehlen wir eine vierteljährliche, professionelle Reinigung bzw. Entfernung des Biofilms. Auf diese Weise kann einem Abbau des Kieferknochens entgegengewirkt werden.

2.) Allgemeine Faktoren
Genetisch bedingte Ursachen (z. B. Immundefekte), Mangel- bzw. Fehlernährung, Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus), Blutzellkrankheiten (z. B. Leukämie), Immunschwäche (AIDS), Medikamente, Rauchen oder Stress können für die Ausbildung einer Parodontitis verantwortlich sein.

Mangel- bzw. Fehlernährung als Ursache für Parodontitis:
Einseitige Ernährung z. B. durch Fastfood, Diäten oder Ähnliches lassen oft wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Carotinoide) vermissen. Bei einer Mangelernährung fehlen u. a. folgende Stoffe:

  • Vitamin A und Vitamin E (wirken antientzündlich)
  • Vitamin C (unterstützt das Immunsystem, wirkt als Antioxidans, hilft Zahnfleischinfektionen zu bekämpfen)
  • Zink, Kupfer, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren (haben eine entzündungshemmende Wirkung)
  • Coenzym Q10 (beschleunigt den Heilungsprozess der Parodontitis)

Dieses Defizit kann eine Parodontitis beschleunigen.

Die einzige kausale Therapie ist die regelmäßige und zuverlässige Beseitigung der Bakterien, welche die Parodontitis verursachen.

Früher wurde die Behandlung der Parodontitis ausschließlich invasiv durchgeführt, d. h. das Zahnfleisch wurde aufgeschnitten, die Wurzeloberfläche manuell und maschinell gereinigt und anschließend wieder durch eine Naht verschlossen. Diese chirurgische Therapie gilt heute als veraltet.

In der Praxis Dr. Angelika Vogel erfolgt die Therapie minimalinvasiv (nicht chirurgisch). Mittels Ultraschall und feinsten Sonden werden die Zahnfleischtaschen schmerzfrei von den pathogenen Bakterien befreit. Dabei verwenden wir u. a. auch ein Ultraschallgerät (Vector ©), welches mit 20.000 Hz arbeitet (zum Vergleich: aus der Steckdose kommen 50 Hz!). Mit Hilfe des Ultraschalls zerplatzen die Bakterienhüllen zuverlässig, so dass die Erkrankung nicht weiter fortschreiten kann. Zusätzlich wird im Vector-Handstück ein Reinigungsfluid abgegeben, welches die durch Bakterien aufgeraute Wurzeloberfläche wieder glättet.

Bei dem, in unserer Zahnarztpraxis ebenfalls zum Einsatz kommenden, subgingivalen Pulverstrahlgerät Perio-Mate, handelt es sich um eine Produktneuheit. Hier wird mittels einer Kombination aus feinstem Wasserspray und ultrafeinem Glycinpuder der subgingivale Bakterienfilm (Biofilm) unter Schonung des Zahnfleisches (Weichgewebe) schnell und schonend entfernt.

Die oben beschriebenen Behandlungen sind nicht einmalig, sondern müssen mehrfach pro Jahr im Rahmen der Nachsorge wiederholt werden, da sich die Bakterien leider immer wieder von Neuem bilden. Dies erfolgt bei der sogenannten PZR (Professionelle Zahnreinigung), hier werden subgingival, d. h. unterhalb des Zahnfleisches, die Zahnfleischtaschen gereinigt. Dazu wird zu Beginn jeder Behandlung ein sogenannter Blutungsindex erhoben und dokumentiert, was bedeutet, dass jede Zahnfleischtasche auf eine eventuelle Blutung untersucht wird. Eine Blutung ist als Anzeichen einer Reinfektion zu werten, weshalb betroffene Stellen von uns nochmals besonders intensiv gereinigt und nachkontrolliert werden. Die schriftliche Aufzeichnung des Index fertigen wir zu Dokumentationszwecken an, diese steht Ihnen jederzeit zur Verfügung. Auf diese Weise können Sie als Patient den Verlauf bzw. Therapieerfolg Ihrer Parodontalerkrankung stets nachvollziehen.

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